BEBAB RECORDS


"Bebab Records" - so heißt das Label, das Barbara Dennerlein 1985 mit 21 Jahren gegründet hat. Seitdem sind zahlreiche Alben für dieses Label entstanden, die Sie hier finden: CD'S & MEHR.

Die    Story

"Bebab Records" - so heißt Barbara Dennerleins eigenes Label, das sie 1985 mit 21 Jahren gründete. Bebab ist eine Symbiose zwischen ihrem Vornamen "Barbara" und "Bebop", jener Stilrichtung des Jazz, die dem Swing folgte. Barbara spielte damals mit Vergnügen die für den Bebop typischen rasenden, wilden Phrasen, und einer ihrer musikalischen Helden war der unvergessene Charlie Parker.

Zu Zeiten der Label-Gründung trat Barbara vor allem mit ihrem damaligen Quintett in der Besetzung Orgel, Alt- und Tenorsaxophon, Posaune und Schlagzeug auf. Damals wie heute komponierte sie die meisten Stücke und schrieb die Arrangements überwiegend selbst.

"Ich hatte immer schon meine eigenen musikalischen Ideen und wollte keinerlei Kompromisse eingehen, nur um einer Plattenfirma gefällig zu sein, die meine musikalischen Absichten nicht verstand. Um was es mir stets gegangen ist: Mein Publikum zu unterhalten mit der Musik, der ich mich verschrieben hatte. Und das auf dem für mich einzig möglichen Weg, nämlich ehrlich zu mir selbst und zu meinem Publikum zu sein."

Schon am Anfang ihrer Karriere war sich Barbara über ihre Ziele im Klaren. Sie wusste genau, was sie wollte und wie sie dies mit ihrem Talent erreichen konnte. Ihre beiden allerersten Schallplatten, die sie vor der Gründung ihres Labels aufgenommen hatte, entstanden in Kooperation mit einem deutschen Orgelhersteller.

Eines der vorrangigen Projekte der Organistin war die Realisierung einer neuen Schallplatten-Aufnahme mit dem Barbara Dennerlein Quintett. So wurden verschiedene Vertriebe kontaktiert, bei denen Barbara auf großes Interesse stieß, und so wagte sie den Schritt, eine erste eigene Produktion zu finanzieren - eine Live-Aufnahme im Allotria Jazzclub in München. Glücklicherweise war die Schallplatte außerordentlich erfolgreich, und Barbara Dennerlein erhielt für "Bebab" den "Preis der deutschen Schallplattenkritik".

Anknüpfend an den Erfolg dieses Albums entstand für Peter Herbolzheimers Label Koala die Big Band Produktion "Tribute To Charlie" mit dessen "Rhythm Combination & Brass" (wiederum ausgezeichnet mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik). Es folgte eine äußerst kreative Zeit in Zusammenarbeit mit Enja Records, bei der drei Alben mit vor allem amerikanischen Spitzenmusikern entstanden.

Parallel produzierte Barbara aber auch kontinuierlich für ihr eigenes Label Bebab Records. So entstanden weitere Alben in unterschiedlichster Besetzung: Ein Trio Live-Album mit Oscar Klein und Charlie Antolini, das im legendären "Jazzland" in Wien mitgeschnitten wurde. Oder ihr erstes Solo-Album mit dem entsprechenden Titel "Solo", das buchstäblich Ausdruck der künstlerischen Ehrlichkeit von Barbara Dennerlein ist: "All denen, die den Sound der Hammondorgel lieben, möchte ich meine CD "Solo" empfehlen. Auf dieser Scheibe ist der pure Hammondorgel-Klang eines Solokonzerts zu hören - ohne nachbearbeitete "overdubs". Diese CD spielte ich 1992 vor einem großartigen Publikum ein, ganz allein mit meiner modifizierten Hammondorgel und dem für mein Spiel unerlässlichen Basspedal."

Die Vielseitigkeit des bis dato geschaffenen Oeuvres ließ das US-Amerikanische Top-Label "Verve" auf die Organistin aufmerksam werden. Es folgte eine Zusammenarbeit, die sich über vier Jahre und drei Alben erstreckte. Die Band-Besetzungen stiegen an auf 8 bis 12 Mitmusiker, welche in unterschiedlicher Zusammensetzung bei den einzelnen Titeln mitwirkten. Darunter waren sowohl Weggefährten aus der Enja-Zeit wie Mitch Watkins oder Ray Anderson als auch weitere Top-Musiker wie Don Alias, Ray Hargrove oder Dennis Chambers.

Doch die Möglichkeiten, Alben ganz nach eigenen Vorstellungen gestalten zu können, ist nur mit einem eigenen Label gegeben. Barbara Dennerlein setzte 2001 mit dem Duo-Album "Love Letters" einen Kontrapunkt zu den voluminösen Besetzungen. Und: es begann ein neues musikalisches Experiment, das nur mit der Eigenständigkeit der Bebab Records verwirklicht werden konnte: Barbara entwickelte ein eigenständiges Jazz-Format an der Pfeifenorgel. Dies forderte sie, die nach eigenem Bekenntnis Herausforderungen liebt, gleich in zweierlei Hinsicht heraus. Zum einen ging es um die Beherrschung dieser großen Instrumente, die ganz unterschiedlich konstruiert sind und jeweils die Auseinandersetzung mit den individuellen Eigenheiten verlangen. Zum anderen ging es Barbara darum, auch kompositorisch diesem Instrument gerecht zu werden. Die Spiritual Movements sind auf nunmehr drei CD's dokumentiert, welche seit 2002 inzwischen entstanden sind.

Ein weiteres spektakuläres Projekt gelang der Organistin und Komponistin in Zusammenarbeit mit einem Symphonieorchester, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Dennerleins Kompositionen treten in symphonischen Arrangements in eine spannende Zwiesprache zwischen dem orchestralen Klangkörper und der Hammondorgel ein.

Doch auch klassische Band-Besetzungen mit der Hammond-Orgel gab es seitdem auf CD zu hören. Die musikalische Vielfalt erscheint schier unerschöpflich bei dieser so experimentierfreudigen und dennoch stilsicheren Musikerin.

Mehr als fünfunddreißig Jahre nach seiner Gründung ermöglicht es Bebab Records Barbara Dennerlein, auch weiterhin ihrem Motto "Ehrlich zu sich selbst und zu ihrem Publikum zu sein" treu zu bleiben.